Winter Ruhe.
Die neuen Stämme sind schon da.
Aus den "alten" werden im Sägewerk ganz lange Zahnstocher gedreht!
Viele meiner Hobby Fotografen Bekannten sind Motiv Flüchter.
Es zieht sie in die weite Welt hinaus,
um von interessanten Zielen (Motiven) Bilder zu machen.
Ihr unbewusstes Kalkül:
Selbst ein schlechtes Bild von einem Grizzly Bären in Kanada
bekommt Zustimmung: Oh ! WOW! Suuuuper! Toll!
Währenddessen, ein gutes/perfektes Bild von einer heimische Ente,
nur ein gelangweiltes Gähnen beim Betrachter hervorruft.
Ein schlechtes Bild vom Kilimandscharo in Afrika,
mit Giraffen im Vordergrund, beeindruckt den Zuschauer mehr,
als ein exzellentes Bild vom Blomberg bei Bad Tölz.
Ein schlechtes Bild von einem kleinen mickrigen Eisberg im Atlantik,
liebt der Laie mehr, als ein knallrotes Paddelboot im Starnbergersee.
Und so strömen sie immer weiter hinaus, in der Hoffnung
auf etwas Lob und Anerkennung nach der Heimkehr.
In der Ferne, so spekulieren sie, hängen die Trauben tief.
Es genügt oftmals,
einfach den Fotoapparat ans Auge zu halten und abzudrücken.
Lob, Respekt und Hochachtung sind ihnen zuhause sicher.
Im Bild eine Stressen Szene von Wolfratshausen im November.
Heute am Starnbergersee.
Auch für den Starnbergersee gilt:
Die Oberfläche nimmt die Farbe des Himmels an.
Scheinbar hat sich der See mit der Loisach abgesprochen.
Einmal im Jahr ist das Wasser der Loisach hellgrün-milchig-trüb.
Üblicherweise so Ende Februar bis Mitte März.
Immer zur Zeit der Schnee Schmelze in den Bergen.
Und heute, in der letzten Novemberwoche hat das Wasser
auch diese besondere Farbe angenommen.
Ich vermute, dass der Schnee der in den letzten Tagen fiel,
durch das warme Wetter geschmolzen ist.
Egal. Ein Bild ist es mir wert.
Eigentlich wollte ich zu diesem Bild eine ironische Bemerkung wie:
"Moderne Einkaufstadt Wolfratshausen" dazuschreiben.
Doch dann dachte ich mir,
das wird dem Bild nicht gerecht.
Ohne dass ich die wahren Ursachen und Gründe
für das Ende dieses ehemaligen Unternehmens in Wolfratshausen kenne,
wollte ich es nicht besserwisserisch verurteilen.
Bestimmt hat dieses Geschäft schon bessere Tage erlebt.
Und auf jeden Fall ist der Mut anzuerkennen,
überhaupt etwas zu unternehmen.
Egal wie es letztendlich ausgeht.
Und selbst habe ich weder den Mut, noch die Geschäftsidee,
aus diesen Leerstand in einen florierenden Laden zu transformieren.
Die Achtung und Respekt und Mitgefühl für den/die Inhaber,
ist größer um nur zynische zu kommentieren.
Selbst habe ich es auch schon 2 Mal in meinem Berufsleben erlebt:
EDV-Trainer wie früher, gibt es kaum noch und
die Internet Reisebranche ist mittlerweile fest in der Hand
von einem großen Internet Riesen.
Und ich bin froh, dass es von meinen beiden Berufs-Niederlagen
KEIN öffentlich sichtbares Zeichen/Tür/Firmenschild gibt.
.... ein Venedig Fotograf.
Als Venedig Fotograf hat man es gut. Die Trauben hängen tief.
Doch diese zauberhafte Stadt ist leider zu weit weg.
Nebel an der Rialto Brücke,
Abendsonne auf die Markuskirche,
Die Kirche La Salute zur blauen Stunde am Morgen,
Das Kloster San Giorgio zum Sonnen Untergang,
das alles verlangt seht viel Zeit, die ich leider nicht habe.
30 Millionen Besucher pro Jahr und 100 Bilder pro Besucher
ergeben 3 Milliarden Bilder pro Jahr.
Und als Foto-Tourist einfach mal einen
"Schnappschuss im Vorbeigehen" zu machen,
wird der Schönheit und den fotografischen Möglichkeiten
dieser einmaligen Stadt nicht gerecht.
.... ein Kochelsee Fotograf.
Ein Kochelsee Fotograf hat die schönsten Motive direkt vor der Haustür.
Doch der Kochelsee ist auch leider zu weit weg.
Morgennebel über dem See,
Neuschnee auf dem Herzogstand und Heimgarten,
Sturm und Gischt mit Kite Surfer und Windsurfern,
Herbststille und wirklich perfekte Spiegelbilder, …
Das alles habe ich noch nie fotografisch erlebt,
obwohl ich fast jeden Sonntag dort einen Spaziergang mache.
Aber einmal pro Woche zwischen 10 und 12 Uhr
bei viel zu schlechten Licht einfach nur mal zu knipsen,
das will ich nicht.
Das entspricht nicht meinen Ansprüchen.
.... ein Loisach Fotograf.
Einem Loisach Fotograf fällt es leicht, ein Buch zu schreiben:
"Der Lebenslauf eines Fluss Juwels."
Damit wird er bestimmt bekannt und berühmt.
Doch die die Loisach ist zwischen der Quelle und
der Mündung in die Isar, sooooo lang und soooo vielfältig,
dass ich dem nicht gerecht werden kann.
Jeder Fluss Abschnitt bietet soooo viele bezaubernde Motive,
so viele Farben und verschiedene Charaktere,
vom wilden Bergbach, dem stillen Kochelsee,
den Mäandern bei Penzberg,
dass mir einfach die Zeit fehlt,
zu jeder Jahreszeit und für jeden Flusskilometer
das jeweils Fluss-typische, gekonnt in Szene zu setzen.
Und einfach mal in Wolfratshausen beim täglichen Foto Spaziergang
die ruhige, gezähmte, aufgestaute Oberfläche zu fotografieren,
ist auch meinen Ansprüchen zu wenig.
Und so bin und bleibe ich ein Wolfratshausen Fotograf.
Hier wohne ich.
Gerne sogar.
Hier fotografiere ich.
Sehr gerne.
Hier bin ich täglich draußen.
Die Grundvoraussetzung für alle Fotografen.
Mit ganz viel Liebe, Begeisterung und Leidenschaft für diese Stadt.
Nicht nur weil ich hier wohne und mir gar nichts anderes übrig bleibt,
sondern weil ich es will!
Steve Jobs soll gesagt haben:
"Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten,
ist zu lieben, was man tut."
Und irgendwo habe ich mal gelesen:
Wenn Du schon kein Hecht sein kannst,
dann sei ein Karpfen,
aber der munterste Karpfen im Teich.
Bei absoluter Windstelle wäre es leicht zu erkennen.
Aber heute war starker Wind, so dass dieses Bild ein Rätsel wert ist.
Welche der 4 Fahnen an der Loisach Brücke spiegelt sich hier im Wasser ?
Und alle die denken: das war aber leicht:
Und welche der 4 Fahnen spiegelt sich hier ?
Ich war immer ein braves, gehorsames Kind,
damit meine Eltern mit mir zufrieden waren.
Ich war immer ein pünktlicher Steuerzahler,
damit das Finanzamt mit mir zufrieden war.
Ich war auf der Arbeit immer fleißig,
damit mein Chef mit mir zufrieden war.
Ich bin nie mit der S-Bahn "schwarz gefahren"
damit der MVV mit mir zufrieden ist.
Ich achte immer alle Verkehrsregeln damit
die Polizei mit mir zufrieden ist.
Ich verkonsumiere meine gesamte Rente, damit
die Wirtschaft floriert und mit mir zufrieden ist.
Ich wähle immer die guten Volksparteien damit
die Politiker mit mir zufrieden sind.
Und jetzt verlangt der lokale ortsansässige Fotoclub
etwas von mir, bei dem ich zum ersten Mal
in meinem Leben ungehorsam, trotzig und rebellisch bin:
Ich soll als Fotograf hauptsächlich die Motive ablichten
die mir der Clubvorstand vorgibt.
z.B. "Gehet hinaus und fotografiert Frühlingsboten"
Die Themen die mich persönlich interessieren,
soll ich hintenanstellen.
Und der Gipfel von allem ist:
Ich darf die Bilder nicht so machen wie ich es will
sondern ich muss mich an dem Geschmack
der Klubmitglieder orientieren.
Diesen kenne ich zwar nicht, aber das ist egal:
Meine Bilder werden von den hohen Damen und Herren
benotet, zensiert und be- und verurteilt.
Dabei lese ich in allen Fotolehrbüchern:
Kunst und Zensur, das geht gar nicht.
Kreativität und Bewertung, das geht auch nicht.
Jeder Fotograf (eigentlich jeder Mensch) soll sich selbst erkennen
und seine persönliche Sicht auf die Welt fotografieren.
und der typische Satz: Seien Sie authentisch (mit Ausrufezeichen)
Die Welt braucht kein tausendstes Duplikat eines langweiligen Bildes
das alle Regel einhält und deshalb unformiert wie alle anderen ist.
Das fühle, spüre und glaube ich
mit jeder meiner 50 Billionen Zellen.
Mich selbst in meinen Bildern zum Ausdruck bringen
ist mir so viel mehr wert,
als die Zustimmung einer lokalen Provinz Jury.
Ich weiß, dass ich KEIN Pablo Picasso bin.
Der soll einmal gesagt haben:
"Ich male nie für den Beifall."
In meiner Zeit als Angestellter bei einer
großen deutschen Elektro Firma
kann ich mich noch gut an die üblichen, jährlichen
Weihnachtsfeiern erinnern:
Der allgemeine Tenor des Chefs:
Dieses Jahr hatten wir einen Rekord Umsatz aber
nächstes Jahr wollen wir alle noch mehr,
noch größere Ziele erreichen.
Gesagt hat er wir, gemeint war damit:
Der Konzern erwirtschaftet für die Aktionäre noch mehr Gewinn,
Die Abteilung steht noch besser da und
er kann sich begründete Hoffnung auf Beförderung machen.
Deshalb müssen wir alle mehr leisten.
Und jetzt als Rentner mache ich dieses Spielchen nicht mehr mit.
Reinhard Mey singt: Nein, meine Söhne geb ich nicht.
Diese Haltung übernehme ich:
Mich benutzt niemand mehr für eigene Interessen.
Mich spannt niemand mehr vor seine Karren.
Ich lasse mich nicht mehr als Publikum benutzen.
Mir gibt niemand mehr für das nächste Jahr irgendwelche Ziele vor.
Entweder ich verschenke mich freiwillig oder
ich werde bockig, stehe auf und gehe.
Im Bild eine Wasser Szene am Kastenmühlwehr in Wolfratshausen.
Wie fast täglich.
Bilder der Serie: "Die Farben der Loisach"
Es ist mir schon fast peinlich,
und fast schäme ich mich schon wegen langweiliger Einfallslosigkeit, aber...
Bei Windstille finde ich täglich sehr viele
Spiegelungen auf der Loisach oder so wie heute bei Sturm
fallen mir die vielen bunten Farben auf der Loisach Oberfläche auf.
Und da diese Seite meine persönliche Seite
mit täglich persönlichen Fotos darstellt,
zeige ich logischerweise nur die Motive,
die mir persönlich zusagen.
Auch wenn es etwas esoterisch klingen mag:
Manchmal habe ich sogar das Gefühl,
dass die Motive mich suchen und geradezu darum betteln,
dass ich sie ablichte und veröffentliche.
Bestimmt hat jeder andere Fotograf seine eigene und
andere Sicht auf Wolfratshausen.
Gut so.
Jeder soll/muss/wird seine eigenen Bilder machen
die seiner eigenen individuellen Sicht entsprechen.
Es lebe die Vielfalt.
Sie ist die eigentliche Würze des Lebens.
In der Fotolehrbüchern steht geschrieben:
"Wir machen Licht um Schatten zu erzeugen."
Erst der Schatten gibt dem Bild die Würze:
Tiefe, Details, 3D-Wirkung, Oberflächen Struktur, etc.
Als Jung Fotograf,
leide ich an jedem trüben, grauen, regnerischen November Tag.
Kein Licht -> kein Schatten -> keine interessanten Bilder.
Der australische Magnum-Fotograf Trent Parke soll gesagt haben:
»Ich bin immer auf der Suche nach Licht.
Licht verwandelt das Gewöhnliche in etwas Magisches.«
Bei diesem Licht, da lacht das Fotografen Herz.
Leider nur das linke.
Denn das rechte Auge weint,
weil ich das Weitwinkel Objektiv nicht dabei hatte.
Mehr Himmel tut diesem Bild bestimmt gut.
Und da ich weiß,
wie selten dieses Spät Nachmittag Licht zusammen mit Windstille ist,
wird diese Gelegenheit so schnell nicht mehr kommen.
Und der Wetterbericht verheißt auch nichts Gutes für die Zukunft.
Malcolm Gladwell schreibt in seinem Buch:
"Die Geheimnisse erfolgreicher Menschen"
dass es mindestens 10.000 Stunden üben, lernen, Praxis bedarf,
bis man ein Meister seines Fach's wird.
Er führt als Beweis eine Liste
von uns allen bekannten erfolgreichen Menschen an.
Sie hatten alle vor Ihrem Erfolg eine lange, lange,
sehr lange Zeit des Übens.
Und er behauptet, dass es die sogenannten Naturtalente,
die keine 10.000 Stunden Üben und Lernen hinter sich gebracht haben,
in der Liste der Erfolgreichen Menschen, NICHT gibt.
Oh je !
Täglich 2 Stunden draußen fotografieren
und zuhause nochmals 2 Stunden Bilder Analyse
und Fotobücher lesen.
Das sind bei 4 Stunden am Tag und 300 Tagen,
nur 1000 Stunden im Jahr.
Falls die 10.000 Stunden Regel gilt,
dauert es 10 Jahre bis ich einigermaßen fotografieren kann.
In dem Foto Lehrbuch das ich gerade lese steht:
"Die Fähigkeit zu sehen, muss wie ein Muskel trainiert werden.
Alle guten Fotograf*innen sind unglaublich fleißig."
Dass die Trauben soooooo hoch hängen,
hätte ich nicht gedacht.
Fotografen sind schon eine komische Spezies an Menschen.
So stur,
voller engstirnigen Regeln,
voller Vorurteile,
eingeengt im Denken was gut und böse ist,
und alle fotografieren sie gleichartig.
Dabei könnte doch Fotografie eine Kunstform sein.
Und Kunst ist doch angeblich frei.
Eine Tätigkeit mit höchster Kreativität.
Und Kreativität sollte doch die herausragende menschliche Eigenschaft sein.
Wer im Internet den Suchbegriff Wasserfall eingibt
und sich als Ergebnis nicht den Text,
sondern Bilder anzeigen lässt,
wird überrascht/enttäuscht/sprachlos sein.
Die ersten 200.000 Bilder sind alle Langzeit Aufnahmen.
Mit Stativ und mehreren Sekunden Belichtungszeit aufgenommen.
So dass der Wasserfall nur noch ein Schleierfall ist.
KEINER zeigt das wilde Tosen und Spritzen und die
Kraft und Dynamik, die eigentlich einen Wasserfall ausmacht.
Oder:
Wenn es dann im Frühjahr heißt:
Fotografiert die ersten Frühlingsboten,
dann stürzen sich fast alle auf Schneeglöckchen
oder auf die ersten Krokusse.
Diese Uniformität/Gleichschritt/Einfallslosigkeit tut schon fast weh.
Gestern lese ich diese Empfehlung im Buch:
"Fotografieren in der Stadt"
Dort steht:
"Mit Einrahmungen machen Sie das Bild interessanter,
das Auge kann mehr entdecken, und die Person, die das Bild betrachtet,
lässt den Blick länger schweifen,
was sich auch in sozialen Medien bemerkbar macht."
Und heute ist mir auf meinem täglichen Foto Streifzug durch die Stadt
folgendes Motiv dazu eingefallen.
Und schon bin ich mal wieder in die Imitation Falle hineingefallen.
Schon mache/fotografiere ich was alle machen.
Weil man das "halt so macht."
Dabei stelle ich meine Bilder überhaupt nicht in die Medien,
die Sozial genannt werden, und von Milliardären betrieben werden.
Heute gesehen am Kastenmühl Wehr in Wolfratshausen.
Und hinterher am PC noch "ein klein wenig" barbeitet.
Das erste Bild wurde im Morgen Licht aufgenommen,
das zweite Bild abends im Schatten.
Heute Nacht hat es leicht geschneit.
Und heute Morgen war strahlend blauer Himmel.
Also nichts wie raus - Zusammen mit meinen treuen Begleiter:
Meinen Fotoapparat.
Die Marke spielt KEINE Rolle.
So steht es geschrieben in ALLEN Foto Lehrbüchern.
Aus purer Intuition habe ich heute zufällig
das Makro Objektiv für Nahaufnahmen aufgeschraubt.
Und bei blauem Himmel sind die Spiegelbilder der Loisach ebenfalls blau.
Mit weiß, wegen dem Schnee auf den Ästen.
Ich hatte noch kurz überlegt,
ob ich meine Eishockey Ausrüstung anziehen soll.
Das Gedränge der Fotografen um die besten Motive ist bestimmt riesig.
Doch siehe da:
Da war niemand,
der dieses optische Fest für die Augen mit mir genießen wollte.
Komisch.
Dabei lese ich doch immer wieder:
Fotografen sind fleißige Leute und vor allem Genuss Menschen.
Nichts bereitet einem Fotografen mehr Freude,
als so gutes Licht wie heute.
Also genießen Sie die Bilder von heute:
Makro Aufnahmen und Spiegelbilder der Loisach.
Auf die Loisach ist wenigstens Verlass.
Gestern habe ich noch mit dem Wetter gehadert .
Heute bin ich voll zufrieden.
Mitten im November blüht an der Loisach der Goldregen.
Der erste Schnee für den kommenden Winter.
Unglaublich wie vielfältig diese Motiv Serie ist.
Täglich neue Bilder.
Täglich neue Farben.
Ich habe das Gefühl,
jeder Bürgermeister in Wolfratshausen braucht seine eigene Brücke.
Mir soll's Recht sein, wenn sie den Bau nur selbst bezahlen würden.
Heute habe ich den ganzen Tag gefroren.
So ein kalter, starker Ostwind,
dass man nur die Hunde vor die Tür jagd.
Und die Fotografen.
Doch die sind freiwillig draußen.
Dieses Wetter Motiv ist meistens das erste Bild, das ich täglich aufnehme.
Es zeigt mir das aktuelle Wetter: Sonnig oder trüb, Fernsicht oder Nebel, Grau oder Blau.
Selten, dass es diese Aufnahme in das tägliche Fototagebuch schafft.
Dieses Motiv war im letzten Jahr,
das von mir am allermeisten fotografierte überhaupt.
Und zu Zeit: Völlig aus dem Bewusstsein verschwunden.
Warum nur ?
Als Fotograf in Ausbildung, lernt man auf alles zu achten.
Und siehe da, es gibt auch Spiegelungen,
die NICHT in der Loisach zu sehen sind.
Wie fängt man die triste Stimmung eines kalten grauen November Tages fotografisch ein,
der uns eine Vorahnung auf den kommenden Winter schenkt?
Ein Geschenk, welches wir gerne ablehnen würden.
Dies ist wohl das tausendste Bild der Flößer Figur.
Tag für Tag reizt es mich, neue, andere, ungewöhnliche Bilder davon zu machen.
Ich befürchte, erst wenn mir das gelingt ist meine Fotografen Ausbildung zu Ende.
Und ich befürchte gleichzeitig: das wird nie der Fall sein!
Alle hier in Wolfratshausen warten scheinbar auf den Winter:
Stille, Kälte, Ruhe, Grau, Trüb, Leblos, Menschenleer, etc.
Die Enten sind auch schon alle im warmen Süden.
Wenn ich nur ein einziges, aber typisches November Wetter Bild
machen dürfte, dann wäre es dieses.
Den Fotoapparat mit Weitwinkel Objektiv
an einen Laternenpfahl nach oben gerichtet und abdrücken.
Und dann ganz schnell nach Hause rennen, zurück in die warme Stube.
Zur Zeit sind scheinbar alle Mitarbeiter der Stadt (oder Bauamt)
damit beschäftigt, im gesamten Stadtgebiet, das Laub weg zu räumen.
Bis auf den Sebastianisteg gelingt das großartig.
Diesen "Krieg gegen die Natur" gewinnen sie jedes Jahr erneut.
Nur vor der eigenen Haustür (vor dem Rathaus) sind noch
ein paar vereinzelte Blätter für meine Herbst Bilder zu finden.
Gott sei Dank.
Doch ich will gerecht sein:
Es gibt sie auch noch:
Die schönen, hellen, sonnigen und blauen Lichttage im November.
Tage voller Freude, Wärme, Hoffnung und Glück.
Tage, die das Herz höher schlagen lassen, den Espresso versüßen,
und uns lehren, manchmal auch mit weniger zufrieden zu sein.
Rheinhard Mey singt sinngemäß: "Den Sommer lieben, das kann jeder".
Gestern in Wolfratshausen.
Eine Schneeballhortensie hat sich bei mir ausgeweint:
"Ja, im Frühjahr und Sommer, da kommt ihr alle zu mir geströmt:
Mücken, Bienen, Insekten, Wespen und Fotografen.
Solange ich schön blühe, bin ich sehr beliebt.
Und jetzt im Alter: Grau, braun, verblüht, unscheinbar.
Jetzt kommt "kein Schwein" mehr zu mir."
Erst als ich Ihr versicherte, ein Bild von Ihr zu machen und ins Internet zu stellen,
konnte ich sie wieder etwas beruhigen.
Ausnahmsweise mal ein Bild mit Datum:
Heute ist der 11.11.
Was wäre ich als Fotograf nur ohne die Loisach!
Ich hatte bisher immer gedacht/gemeint/geschrieben,
dass ich fast täglich die gleiche Foto Runde durch Wolfratshausen gehe.
Dabei ist es in Wirklichkeit nur ein Auf und ab
an den beiden Ufern der Loisach.
Mit einem kleinen Abstecher zum "Italiener" für einen Espresso
und dabei komme ich auch notgedrungen
durch die Altstadt von Wolfratshausen.
Auch diese Tage kann man fotografisch nutzen.
Gute/schöne/interessante Bilder aus der Karibik kann jeder.
Und viele Fotobuch Autoren tun es auch.
Ein schlechtes Bild von einem Tiger
bekommt in der Regel mehr Applaus,
wie ein perfektes Buch einer heimischen Ente.
Solche Motive liebe ich.
Ich kann es nicht logisch begründen,
aber die Loisach und ihre kleinen Zuflüsse
ziehen mich magisch an.
Wenn mal an einem Tag gar nichts geht:
Spiegelungen und die Farben der Loisach gehen immer.
Von wenigen Hochwasser Ausnahmen abgesehen,
nimmt die Loisach immer die Farben des Himmels an.
Blau, grau, weiß, etc.
Mein Vorteil:
in der Nachbearbeitung zuhause am PC,
muss ich kaum noch etwas korrigieren
Ich kann mich mal wieder nicht entscheiden,
welches das beste Bild der Loisach Farben ist.
Der November hat schon extreme Licht Verhältnisse.
Der November hat schon extreme Licht Verhältnisse.
Das selbe Motiv nur bei unterschiedlichem Licht.
Für mich hat beides seinen jeweils eigenen Charme und Reiz.
Grundsätzlich gilt:
November ist die Zeit der Windstille und ermöglicht perfekte Spiegelbilder in der Loisach.
Grunsdsätzlich gilt:
Spiegelbilder haben 2 Todfeinde:
1. Wind. Er zerstört zuverlässig die Loisach Oberfläche.
Doch damit kann ich gut umgehen.
Der Wetterbericht meldet meist wie stark am nächsten Tag der Wind weht,
sodass man vorgewarnt ist und NICHT enttäuscht wird.
2. Enten bzw. Schwäne.
Besonders morgens, wenn der Wind noch schläft,
treibt der Hunger scheinbar alle Enten zum ersten Frühstück aus dem Bett.
Ich habe keinen Vergleich zu früher, aber ...
dieses Jahr hat sich Mitte November bereits das meiste Laub
von den Bäumen verabschiedet
und ist leise und über Nacht auf den Boden geschaukelt.
Leise, damit niemand aufwacht. Danke liebe Blätter !!!
In den Foto Lehrbüchern steht geschrieben,
dass beim Fotografieren immer ein Auge geöffnet ist
und durch den Sucher blickt und
das andere Auge bleibt geschlossen und blickt nach innen.
Denn jedes Motiv das den Fotografen interessiert,
hat immer auch etwas mit dem Fotografen selbst zu tun.
Es gibt einen individuellen Grund,
warum ein Fotograf gerade dieses Motiv ablichtet.
Durch das Fotografieren, so heißt es,
lernt sich der Fotograf in erster Linie selbst kennen.
Die einen fotografieren die Schönheit dieser Erde während andere
den Dreck, Müll, Not, Elend, Leid, Unvollkommenheit interessant finden.
Da fällt mir ein Spruch einer Bekannten ein: Wie Innen so außen.