Morgenthaler. de    - Juni 2024

 

 

Schwarzes Loch
Schwarzes Loch

Bei den Führungen in den Sternwarten hier im Landkreis
sind die Besucher vor allem an 2 Themen interessiert:

Supernovae und Schwarze Löcher.

Beides fasziniert die Menschen und macht gleichzeitig Angst.

Eine Supernova in der Nähe der Erde könnte
alles Leben auslöschen und
ein schwarze Loch könnte uns verschlingen.

Die Überreste von Supernovae beobachten sie
dann live mit den Fernrohren der jeweiligen Sternwarte
aber schwarze Löcher sind leider NICHT zu beobachten.

Ist auch gar nicht nötig.
Heute habe ich ein schwarzes Loch in Wolfratshausen entdeckt.

 

 

 

Rettung
Rettung

Das jährliche Pfingst-Hochwasser hat mal wieder alles überschwemmt.

Die beiden konnten sich noch in letzter Sekunde auf eine Insel retten.

Und jetzt sitzen sie da und schauen blöd.

Die Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun,
da bleibt keine Zeit für die Rettung Schiffbrüchiger.

Und ich selbst bin nur angehender Fotograf und kein ausgebildeter Rettungsschwimmer.

 

 

 

Goldener Henkel
Goldener Henkel

Ich hoffe er ist es.

Seit 2 Jahren will ich Ihn schon fotografieren

Seit 2 Jahren hat das Licht nie gepasst. Immer waren Wolken im Weg.

An der Tag Nacht Grenze des zunehmenden Mondes
sind die Kraterränder bereits beleuchtet, der Krater selbst noch nicht.

Links oben im Bild ist der Henkel zu sehen.
Leider sind die Kraterränder noch nicht durchgängig im Licht.

Der Goldene Henkel ist pro Monat nur für wenige Stunden sichtbar.

 

 

 

Roter Teppich
Roter Teppich

Ich glaube es war eine Aktion vom Werbekreis Wolfratshausen.

Viele Geschäfte in Wolfratshausen rollen vor der Ladentür
einen roten Teppich aus, um Ihre Kunden willkommen zu heißen.

Normalerweise wird diese Ehre nur prominenten Personen zuteil.

Das sieht man, wie sehr die Wolfratshauser Kunden
beworben/gesucht/gewünscht werden.

Doch leider ist sowohl die Aktion als auch der Teppich
in die Jahre gekommen.

Ob sich die Kunden bei diesem Teppich noch geehrt fühlen,
wage ich zu bezweifeln.

Auf jeden Fall passt der ramponierte Teppich zu der ungepflegten Tür.

 

 

 

Komisch
Komisch

Zur Zeit muss ich mich quälen
damit ich den Foto in die Hand nehme und rausgehe.
Irgendwie liegt mir der nasse Keller schwer auf dem Gemüt.
Ich könnte mir sogar vorstellen ganz mit dem Fotografieren aufzuhören.

Zusätzlich zum Keller, stelle ich mir immer öfters die Sinn Frage.
Was mache ich mit den ganzen Fotos?
Was will ich eigentlich fotografieren ?
(Bisher sage ich allen die mich auf der Straße danach fragen:
Ich knipse alles was mir vor die Linse kommt.)

Das rausgehen mit Foto macht nach wie vor viel Freude.
Aber hinterher am PC: Nur langweilige Bilder.
Ich kenne jedes Staubkorn, jeden Strohhalm,
jede Welle, jedes Haus, jede Wolke, jedes Detail.

Und trotzdem: Ich werde nicht flüchten zu neuen Destinationen.

 

 

 

Wenn
Wenn

Wenn ich nur wüsste wie es weitergeht mit dem Fotografieren.

Wenn ich doch nur die einzelnen Schritte bzw. Stufen erkennen würde.

Wenn es nicht immer diese Zweifel geben würde.

Je mehr ich lese, je verwirrter werde ich.
Jeder Autor gibt mir das Gefühl,
er allein hat die Weisheit mit Löffel gefressen.
Sein Foto Genre ist das allein selig machende.
Seine Ausrüstung ist die Beste, und meine taugt nichts.

Da wird in den Büchern behauptet:
Ohne Reisefotografie bin ich nur ein halber Mensch.
Porträts sind die höchste Foto Kunst von allen und
der Autor hat diese Stufe erreicht. Ich nicht.
Ohne Makos kann ich nicht in die Faszination des Kleinen eintauchen.
Ohne mehrjähriges Studium der "alten Meister" geht gar nichts.

 

 

 

Papst Wahl
Papst Wahl

Die nächste Wahl zum Papst findet bestimmt in Wolfratshausen statt.

Es wird, wie im Bild zu sehen ist,
an einem Schornstein schon kräftig geübt.

Denn Übung macht den Meister und grauer Rauch,
der nicht als eindeutiges Ergebnis zu bewerten ist,
soll unter allen Umständen vermieden werden.

Missverständnisse wie bei der Wahl von Johannes Paul II
sollen nicht wiederholt werden.

 

 

 

Leben
Leben

David duChemin schreibt in seinem Buch: "Die Seele der Kamera"

"Um mit Leben angefüllte Fotos zu machen,
muss der Künstler selbst damit angefüllt sein,
dabei empfänglich, bescheiden, neugierig, geduldig, kreativ,
erbarmungslos menschlich und stets lernwillig."

Eine große Hürde. Fast zu hoch für mich.

Vermutlich ist es in 3 kurzen Lehrjahren nicht getan.

Und wer entscheidet denn, ob meine Bilder mit Leben angefüllt sind ?
Ich will doch nur täglich raus und das Knipsen, was mir auffällt.

Das genügt mir schon zur Zufriedenheit.

 

 

 

Prioritäten
Prioritäten

Ich hätte nie gedacht, dass es einmal etwas gibt,
das für mich wichtiger ist, als zu Fotografieren.

Bis ich letzten Samstag aus dem Urlaub zurück kam.

Kein Strom im Haus, und im Keller rauschen die Niagara Fälle.

Die Feuerwehr hat dann mitten in der Nacht
den Meter Wasser aus dem Keller gepumpt.

Die feuchten Wände haben sie leider zurückgelassen.

 

 

 

Moderne aufgeklärte Zeit
Waldweg

Mitten in Venedig, an der westlichen Seite des Markusplatzes ist das Museum Correr.
Es ist im sogenannten neapolitanischen Flügel untergebracht,
da es unter der Herrschaft von Napoleon entstandenen ist.

Ich glaube, dass Napoleon nur der Namensgeber war.
Ich glaube nicht, dass er es selbst gebaut hat.
Nicht einen Ziegel hat er in der Hand gehabt.

Ich glaube auch nicht, dass er es geplant hat.
Er war ja kein Architekt.

Ja ich glaube noch nicht einmal, dass er es bezahlt hat.
Es wurde bestimmt mit fremden Steuergeldern finanziert.

Und wenn sich das die Menschen der damaligen Zeit gefallen liesen,
dann haben sie es auch nicht besser verdient.

Heute ist so etwas nicht mehr möglich.

Die hier im Bild erwähnten Personen: Oberförster Eichheim und Freiherr von Lupin
haben bestimmt mit eigener Hände Arbeit, sozusagen mit Pickel und Schaufeln
den Waldweg selbst erbaut und aus eigener Tasche finanziert.

Die Zeiten in der jeder Bürgermeister in Wolfratshausen mit Steuergeldern eine Brücke bauen lässt
und seinen Namen an die Brücke schreibt, sind seit dem Mittelalter schon längst vorbei.

So etwas lassen sich die modernen Menschen von heute nicht mehr gefallen.

 

 

 

Beschämend
Beschämend

Seit Monaten, eigentlich seit Beginn des Fotografierens,
spüre ich ein diffuses ungewisses Gefühl nach dem Sinn des Ganzen.

Bohrend, nervend, intensiv und unklar.

Bis gestern.

Gestern las ich in dem Buch von Sven Burkhard und Stefan Tschumi
mit dem Titel "Fotografisches Storytelling" unter der Überschrift
"Dokumentarische Fotografie" folgenden Satz:

"Dabei steht der Inhalt deutlich über der Ästhetik.
Es genügt nicht, wenn es lediglich schön ist."

Inhalt oder Ausdruck in meine Bilder: Das trifft meine Intension voll und mitten ins Herz!

Von Anfang an, dachte ich, ich sei komisch.

Von Anfang an war es nie mein Ehrgeiz, einfach nur schöne Bilder zu machen.
Sie gefallen mir zwar zum Anschauen und besonders Georg ist Meister seines Fachs,
aber ich hatte nie auch nur die geringste Motivation, selbst solche "Schön-Bilder" zu machen.

Und jetzt sehe ich etwas klarer, bin aber noch lange nicht am Ziel.

Auf jeden Fall müssen die Foto-Motive etwas sein, das mich interessiert,
anspricht und zu denen ich einen emotionalen Bezug habe.

Ich freu ich schon darauf.

 

 

 

Hochwasser
Hochwasser

Seit 40 Jahren immer zu Pfingsten das gleiche Spiel:

Hochwasser in Bayern.

Und sofort eilen die Politiker herbei,
die tief betroffen, in laufende Fernsehkameras rasche, unbürokratische Hilfe versprechen.

 

 

 

Pfingst-Hochwasser
Pfingst-Hochwasser

Seit etwa 40 Jahren fahre ich mit meiner Tochter in den Pfingst-Ferien an die Adria.

Seit etwa 40 Jahren rufen wir besorgt nach Wolfratshausen um zu fragen,
ob denn Wasser bei uns im Keller steht.

Seit 40 Jahren immer die Antwort: nein, alles OK!

Manchmal zieht das Tief mehr Richtung Osten in die Region Bad Reichenhall.

Manchmal zieht es mehr nach Western in die Region Allgäu.

Ich denke die Natur wird wohl wissen, warum sie uns dieses Tief an Pfingsten schickt.

 

 

 

Harte Arbeit
Politik

Seit etwa 50 Jahren verfolge ich mit nachlassendem Eifer die Politik in den Medien.

Seit etwa 50 Jahren gibt es jährliche Umfragen, welche Berufe das höchste Ansehen haben.

Seit etwa 50 Jahren landet die Berufsgruppe "Politiker" abgeschlagen auf dem letzten Rang.

Meiner Meinung nach, haben sich die Politiker dieses miserable Ansehen
durch jahrzehntelange harte Arbeit selbst verdient.

Neu ist jetzt nur,
dass es mittlerweile zu Handgreiflichkeiten an den Wahlplakaten kommt.

Ich vermute, dass dies bald durch Androhung der Todesstrafe verboten wird.