Morgenthaler. de    - April 2024

 

 

Monatskreis
Monatskreis

Und heute schließt sich der Monatskreis.

So wie der April begonnen hat, so hört er heute auf.

Mit dem Spiegelbild: Herzogsstand und Heimgarten spiegeln sich im Kochelsee.

Aber mit einem See, der ruhiger ist und besser spiegelt.
Das war so nicht geplant und war reiner Zufall.
Der See hat sich am Sonntag genug ausgetobt.

 

 

 

Verschnaufpause
Verschnaufpause

Gestern am Sonntag war hier noch "die Hölle" los:
Windsurfer, Kitesurfer, etc. auf dem Kochelsee.
Schuld daran war der Süd Föhn.

Und heute am Montag: Kein Lüftchen.
Die Einheimischen meinten, der Föhn ist wieder nach Süden zurückgekehrt
um sich zu erholen, durch zu schnaufen und wieder Luft zu holen.

Sie befürchten, dass er bei der Gelegenheit auch Sahara Staub mitbringen könnte.

Das glaube ich nicht,
denn laut Vorhersage soll es in den nächsten Tagen wieder regnen und gewittern.

Da hat der Föhn mit dem ganzen Wasser genug zum Schleppen,
so dass kein Platz mehr für den Sahara Staub ist.

 

 

 

Kreuz
Kreuz

Gewohnt sind wir, dass in Kirchen und Kapellen im Zentrum der Altar mit dem Kreuz steht.

Das Kreuz in der Mitte steht als als Symbol für die Kreuzigung und
das Leiden Christi, für Schuld, Sünde und Tod.

In dieser Kapelle in Hohenbirken ist jedoch etwas ungeheuerliches passiert.

In dieser Kapelle wurde das Kreuz und die Darstellung von Jesus Christus auf die Seite platziert.
Denn in der Mitte ist ein Fenster mit Blick auf die Benediktenwand.
Höchstens man akzeptiert das Fenster Kreuz als solches.

Jesus musste auf die Seite ausweichen,
obwohl sein Papa doch die Natur erschaffen hat.

 

 

 

Lokale Inspiration
Lokale Inspiration

Albert Dros erzählt in seinem Buch "Spektakuläre Landschaftsfotografie"
von Fotografen Hotspots zu denen es alle ambitionierte Fotografen hinzieht.

Seine Meinung: Diese sind oftmals überlaufen
und die meisten bringen im Grunde genommen dieselben Bilder mit nach Hause.
Dabei sind diese oftmals schlechter wie die Meister Fotografien,
da die Wetterbedingungen nicht so ideal sind.

Weiter schreibt er:
"Die Befriedigung ist viel größer, wenn Sie eine spektakuläre Aufnahme von einem Ort machen,
den Sie selbst entdeckt haben, anstatt eine schon oft fotografierte Stelle aufzunehmen. "

Recht hat er. So geht es mir mit Venedig.
Wie gelähmt stehe ich vor all den fantastischen Sehenswürdigkeiten
und finde kein Motiv, keine Perspektive und kein Licht, das ein Foto wert wäre.

Und abgedroschener Kitsch und Klischees weigere ich mich strikt zu fotografieren.

 

 

 

Ambivalent
Ambivalent

Oft ist es in meinem Leben so, dass ich 2 gegensätzliche Dinge will.
So suche ich einerseits die Ruhe, genieße aber auch zur gegebenen Zeit viel Action.

Spielen und herumtollen mit meinen Enkeln ist wunderbar und
diese leider viel zu seltenen Zeiten, sind Höhepunkte in meinem Leben.
Doch genieße ich hinterher auch die Tage der Stille und Konzentration auf mich.

Aufgrund meiner persönlichen Biografie hasse ich (vor)laute Menschen.
Sie sind eine Plage für die Seele.
Das Gegenteil wäre Einsamkeit, die ich auch nicht lange aushalte.

Zum meditativen Fotografieren bin ich am liebsten allein.
Das bereitet mir höchstes Glück!
Zum Lernen von Vorbildern suche ich aber auch gerne das gemeinschaftliche Foto Erlebnis.

 

 

 

Japan Fahrt
Japan Fahrt

Auf der Homepage der Stadt Wolfratshausen steht:

"Als Zeichen ihrer Freunschaft schenkten die Bürger der japanischen Patenstadt Iruma
anlässlich des 1000sten Stadtgeburtstages Wolfratshausen einen kleinen japanischen Garten."

Und heute habe ich dieses Motiv fotografiert:
Einige Baumstämme der Flößerei Seitner in Wolfratshausen sind mit der japanischen Flagge bemalt.

Entweder ist das ein Solidaritäts-Zeichen der Städte-Partnerschaft oder
bietet die Flößerei heuer eine Floßfahrt von Wolfratshausen nach Japan an?

Falls noch ein Platz frei ist, fahre ich mit.
Meine Frau meint immer: Bis Weihnachten muss ich aber zuhause sein.

Das sollte passen, oder?

 

 

 

Es werde Licht.
Es werde Licht.

Für heute das erste Bild des Tages.
Ich gehe aus dem Haus, blicke nach oben zum Himmel und sehe diese Farben.

Sicher kein weltbewegendes Foto, aber es drückt aus,
dass endlich mal wieder die Sonne scheint,
dass der Morgen verspricht, ein schöner Foto Tag zu werden,
und dass das Grau verschunden ist, bis mindestens Mitte Oktober.

Chris Orwig schreibt in seinem Buch - Authentische Porträts:

"Licht bestimmt, wie und wann wir arbeiten,
und gutes Licht regt uns an wie nichts sonst.

Wir entdecken, wie bestimmte Lichtarten Kontrast,
Farbe, Stimmung und Empfinden beeinflussen.

Mit zunehmender Übung wächst uns das Licht,
das wir lieben, ans Herz.

Und vielleicht hat Licht weniger damit zu tun,
wie es unsere Fotos aussehen lässt,
und mehr mit den Gefühlen, die es in uns auslöst.
Wie es unser Innerstes anrührt und erleuchtet."

Diese Sätze habe ich ihm per email geschickt,
damit er sie ins englische übersetzt und in sein Buch mit aufnimmt.

Nichts ist so inspirierend für einen Fotograf wie Licht (Sonne).

Besonders wenn der lange graue Winter endlich vorbei ist
und die Licht-Jahreszeit (Sommer) vor der Tür steht.

Gerne machen wir die Tür ganz weit auf und lassen ihn herein.

 

 

 

Die Wahl der Waffen
Die Wahl der Waffen

Ein kluger Feldherr ist angeblich immer darum bemüht,
die Waffen auszuwählen, die seinen Stärken entsprechen.
Alles andere wäre auch dumm.

Das hat das Formel I Weltmeister Siegerauto für 2023 nicht bedacht,
als es an einem Auto Wettbewerb teilgenommen hat.
Es ging um das beste Familien Auto.
Das Siegerauto landete abgeschlagen ( 0 Punkte) auf dem letzten Platz:
Zu wenig Platz, keine Kindersitze, kein Stauraum.

Also musste ein zweiter Versuch her:
Ein Wettbewerb um den umweltfreundlichen und geringsten Verbrauch.
Auch hier blieb nur der letzte Platz übrig.
Auch wieder keine Punkte.
Der Verbrauch war viel zu hoch.
Der Spezialtreibstoff ist nirgends zu haben
und die Abgaswerte waren auch nicht berauschend.

Komisch:
Vielen Fotografen ist das egal:

Da nimmt ein begnadeter Porträt Fotograf, ein echter Könner seines Fachs,
freiwillig an einen Wettbewerb über Architektur teil.

Und ein Makro Foto Spezialist sitzt in der Jury und versteht natürlich
rein gar nichts von den Feinheiten der Architektur Fotografie.

Das Ergebnis: 0 Punkte. Frust. Enttäuschung.

Chris Orwig hat ein dickes Lehr Buch darüber geschrieben,
aber das hat der hohe Herr in der Jury natürlich NICHT gelesen.

Dabei ist der geniale Porträt Fotograf selber schuld.
Ist er denn nicht von seinem Ausnahme Können überzeugt?
Warum braucht er Anerkennung von Außen?
Wieso lässt er seine Kunst überhaupt bewerten ?
Warum bleibt er nicht bei seinen Stärken ?

 

 

 

Wolfgang und Friedrich
Wolfgang und Friedrich

Konzentration und Spezialisierung sind mit die
wichtigsten Eigenschaften des Erfolgs.
Und natürlich 100% Hingabe an das, was man tut.

Wenn der Herr Papa Mozart dem jungen Wolfgang befohlen hätte:
Jetzt hör endlich auf damit,
den ganzen Tag am Klavier herum zu klimpern
und kümmere Dich mehr um Latein und Chemie,
wäre der Welt etwas verloren gegangen.

Oder wenn der Herr Schiller seinem Friedrich verboten hätte,
immer nur mit Bleistift und Papier herum zu kritzeln,
weil er in Physik eine schlechte Note mit nach Hause gebracht hat,
würde uns auch viel fehlen.

Steve Jobs soll gesagt haben:
"Um eine großartige Arbeit machen zu können, muss man sie lieben.
Wenn du das noch nicht gefunden hast, such weiter und bleib nicht stehen.
Wie bei allen Herzensangelegenheiten weißt du es,
wenn du sie gefunden hast.”

Meine feste Überzeugung ist, dass das auch für uns Fotografen gilt.

Spezialisierung auf das Genre, das uns am Herzen liegt,
ist Grundvoraussetzung für Begeisterung, Leidenschaft, Lebensfreude
und letztendlich dann auch für Erfolg.

Wer wie ein Schmetterling versucht
von allen Blüten etwas Nektar zu erhaschen
wird nie die Euphorie des Knipsens spüren
und berauscht sein von seinen Tagen (Leben).

Wer dem Club zuliebe auf allen Hochzeiten tanzt,
weil er selbst nicht weiss, was er will,
wir das nie erfahren.

 

 

 

Lichtblick
Lichtblick

Endlich ein Lichtblick.

Endlich Hoffnung auf besseres Wetter.

Endlich Licht: Der Rohstoff aus dem wir Fotografen unsere Bilder machen.

Ich war schon fast am Verzweifeln.

Nur die Mahnung von Henry Ford hat mich am Leben erhalten:
"Die wenigsten Menschen scheitern,
die allermeisten resignieren und geben vorzeitig auf."

 

 

 

Mangel
Mangel

So langsam gehen mir die Motive aus.

So langsam nervt mich das trübe Wetter.

So langsam bin ich frustriert, wenn ich in den Foto Büchern immer wieder lesen muss,
wie wichtig das Licht für uns Fotografen ist.
Hier ist nur trübes, kaltes Wetter, wolkengrau und windig.

David Ulrich schreibt in seinem Buch: ZEN, der Weg des Fotografen:
"Wenn Sie ein Künstler an der Kamera sein möchten, müssen Sie häufig fotografieren.
Kreativität braucht etwas, woran sie sich entzünden kann. Regelmäßiges und fortlaufendes
Üben fördert Ihre Fähigkeiten und Ihre fotografische Vorstellungskraft."

Er empfiehlt täglich rauszugehen und sehr viele Fotos zu machen.

Er hat aber gut reden. Er wohnt und unterrichtet in Hawaii.

Wenn er den Winter hier in Wolfratshausen erleben müsste,
wäre sein Ratschlag bestimmt ein anderer.

Ich schreibe Ihm jetzt eine eMail, ob wir ein Jahr lang tauschen:
Ich Hawaii - er Wolfratshausen.

 

 

 

Beschämend
Beschämend

Eigentlich war ich etwas stolz auf mich,
dass ich die Architektur in Wolfratshausen kenne.

Ich komme ja fast täglich an immer den gleichen Stellen (Motiven) vorbei.

Und heute, an einem nass kalten verregneten April Tag,
fällt mir doch tatsächlich etwas Neues auf.

Entweder es wurde heimlich und ohne mich zu fragen
in der Nacht und hinter meinem Rücken (aber mit meinen Steuergeldern) gebaut
oder ich war bisher teilweise blind.

Auf jeden Fall werde ich ab sofort die Augen noch offenerer halten.

Und bin gespannt, was mir noch alles auffällt.

 

 

 

Die 10 Jahres Regel
Die 10 Jahres Regel

In seinem Buch: "Setze dir größere Ziele!" schreibt Rainer Zitelmann,
dass Erfolg fast gar nicht vom Talent abhängt, sondern von Üben, Üben und Üben.

»Ob Mathematik, Naturwissenschaften, Komposition, Schwimmen, Diagnose
von Röntgenaufnahmen, Tennis oder Literatur - niemand, nicht einmal der >talentierteste< Experte,
wurde ohne eine mindestens zehnjährige, äußerst mühevolle Vorbereitung zu einem Meister seines Fachs.«

Oh je.

Dann bin ich 80 Jahre und weiss nicht
ob ich dann noch die Kraft und Lust habe, einen Fotoapparat zu tragen.

Warum hat mir das niemand früher gesagt ?
Geht es auch schneller?
Gibt es eine Abkürzung ?

Und wo bleibt dann noch Zeit für die Astronomie ?

 

 

 

Immer schwieriger
Immer schwieriger

Immer schwieriger

Fotografieren wird jetzt immer schwieriger, umständlicher, anstrengender.

Früher, in der guten alten Zeit, bis ich täglich einfach raus,
habe den Fotoapparat auf Automatik gestellt und sorglos drauflos geknipst.

Oh was für eine schöne Zeit!

Heute Mitte April 2024 ist mir aufgefallen,
dass das Bild am Display,
wenig mit dem Bilder der Realität zu tun hat.

Also habe ich nachgedacht und dann experimentiert.
Es könnte wohl am "automatischen Weißabgleich" liegen.

Dieser ist seit Anfang an auf Automatik eingestellt.
Zuerst hatte ich schon Angst, das Einstellrad könnte verrostet sein,
da ich es bisher noch nicht benutzt habe.

Aber mit Gewalt ging es dann doch:
Das Rädchen auf bedeckten Himmel eingestellt und
das zweite Bild kam dabei heraus.

Und dieses entspricht der Realität.
Die Loisach hat zur Zeit, wegen dem vielen Regen
etwas braunes Hochwasser.

Jetzt wird es langsam kompliziert:
Zeit einstellen, wegen der Schärfentiefe auch die Blende, scharf stellen, Weißabgleich, Komposition,
Perspektive, Hell Dunkel Kontrast beachten, Farbkontrast, usw.

Ich will doch nur Bilder machen und keine Checkliste abhaken wie ein Pilot!

Was kommt denn da noch alles auf mich zu?

 

 

 

Bilder die etwas ausdrücken
Bilder die etwas ausdrücken

Bilder die etwas ausdrücken

Bilder die etwas ausdrücken

Wie fotografiert man Bilder die auf einen Blick und
für alle Betrachter sofort und unmissverständlich zeigen:

Nasskaltes Aprilwetter mit kaltem Nordwind ?

Regen allein ist zu wenig aussagekräftig.
Regen gibt es das ganze Jahr immer wieder.

Wie bringe ich den April ins Bild ?

Wie bringe ich den eiskalten Wind ins Bild ?

Fragen über Fragen und leider keine Antwort.

 

 

 

Eine Frage des Formats
Eine Frage des Formats

Immer wenn ich mir die Bilder anschaue, die ich auf der täglichen Jagd so schieße,
bemerke ich, dass ich ein bestimmtes Format bevorzuge: Das Querformat.

Und ich hasse Gewohnheiten.

Sie machen mich berechenbar.

Unflexibel.

Stur.

Alt.

Die schlimmste Beleidigung die mir passieren kann
ist die Frage der Bedienung im Café oder Restaurant: Das gleiche wie immer ?

Also habe ich mir vorgenommen, den Fotoapparat auch mal um 90 Grad zu drehen.

Dass dabei gleich so ein extremes Hochformat rauskommt, ist reiner Zufall.

 

 

 

Beste Freunde
Beste Freunde

Es sieht so aus, als warten viel Knospen gerade jetzt im Frühjahr
bis ich täglich vorbeikomme, um Ihr Wachstum zu fotografieren.

Sie räkeln und stecken sich in die Höhe, um sich im besten Licht zu zeigen.

Man spürt förmlich Ihren Stolz,
dass sie über Nacht wieder einen Zentimeter gewachsen sind:
"Schau her, wie groß ich schon bin"

Und sie lassen sich weder von Wind und Wetter und Sonne davon abhalten.
So stark ist ihr Drang zu wachsen.

Ich kenne viele von Ihnen schon persönlich.

Und viele Knospen winken mir schon von weitem zu.
Oder ist es nur der Wind ?

 

 

 

Im Hier und Jetzt
Im Hier und Jetzt

Es ist kein Geheimnis: Ich mache mir nichts aus Reise Fotografie.

Ich bin überzeugt, dass gute Reisebilder dem reinen Zufall überlassen sind:
Je nachdem wie zufällig das Wetter (Licht) ist und
je nachdem wo man sich zufällig aufhält.

Hier im Oberland, steht mir ein ganzes Jahr als Wetter (Licht) zur Verfügung.

Hier kann ich zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit
das perfekte Licht zum jeweiligen Motiv abwarten.
Hier kenne ich alle lohnenswerte Motive.
Hier kann ich entscheiden, welche Jahreszeit optimal ist.
Hier kann ich verschiedene Perspektive im Vorfeld testen.
Hier kann ich mich iterativ und inkrementell vortasten.
Hier baue ich eine echte Beziehung zu meinen Motiven auf.
Nur hier kann ich wachsen und besser werden.

Wenn ich dann einmal ein Fotograf bin, der ausruckstarke Bilder beherrscht,
(falls ich das jemals erreichen sollte), ja dann reise ich auch:

Nach Garmisch, Miesbach, Bad Tölz, Kochelsee und sogar bis zum Achensee.

 

 

 

Ausdrucksstarke Bilder
Ausdrucksstarke Bilder

Satt dem üblichen Fotografen Kitsch und Klischees nachzujagen und "schöne Bilder" zu machen,
interessieren mich viel mehr: "Bilder mit Ausdruck".

Bilder die etwas aussagen, das mir persönlich am Herzen liegt.

Wie drücke ich im Bild aus, dass heute ein kalter ungemütlicher Apriltag ist?
Wie drücke ich im Bild aus, dass es ein heißer Sommertag ist?
Wie mache ich Bilder die zeigen, dass die Natur im Spätherbst auf den Winter wartet ?
Wie fotografiere ich die Aufbruchstimmung, die Lebensfreude die Zukunftshoffnung im Mai ?
Wie fotografiere ich mein Dasein als Rentner.
Wie fotografiere ich einen ganz normalen ruhigen Samstagmorgen in Wolfratshausen.

Dafür muss ich nicht um die ganze Welt reisen.
Entweder ich lerne das hier im täglichen Umfeld, oder nicht.
Ich glaube sogar, hier gelingt es viel besser, als in fremder Umgebung.

Leider bin ich noch meilenweit entfernt, diese Kunst zu beherrschen.
Die beiden Fotoclubs in denen ich kurz Gast war, interessiert so etwas nicht.
Also muss/werde/will ich allein weitermachen.

Ich will nicht einfach "nur eine Blume" oder "einen Baum" oder "eine Farbe", usw. fotografieren.
Wenn ich damit etwa ausrücken kann, das mir am Herzen liegt, dann schon.

Ich will nicht einfach "nur die Loisach" fotografieren.
Wenn ich damit etwa ausrücken kann , das mir am Herzen liegt, dann schon.

Bilder, die keinen Text benötigen und trotzdem Jeder sofort versteht.
Bilder, auf die man länger als eine Sekunde schaut.

Dass es so schwer werden würden, habe ich zu Beginn nicht gedacht.
Es hat mir auch niemand gesagt.

 

 

 

Schöne Bilder
Regentropfen Spiegelbild

Sean Tucker schreibt in seinem Fotografen Ratgeber: Sinn in der Kreativität finden:

"Wenn Sie Ihrem Glück folgen, begeben Sie sich auf einen Weg,
der immer schon da war und auf Sie gewartet hat, und das Leben,
das Sie leben sollen, ist das, das Sie gerade leben …

Folgen Sie Ihrem Glück und haben Sie keine Angst,
und es werden sich Türen öffnen, von denen Sie nicht wussten, dass sie da sind."

Mein Fotografen Glück ist es zur Zeit, täglich durch Wolfratshausen zu gehen
und Aufnahmen zu finden, die mir etwas bedeuten.
Bilder die ich mag. Die auf mich warten.

Und ja, ich könnte auch früh aufstehen.
Für Themen, die mir wichtig sind, tue ich es auch regelmäßig.
So könnte ich auch für Fotografien früh aufstehen:
Morgensonne, Nebel über den Wäldern, Raureif und ähnlicher Kitsch.
Gerade das Isarhochufer hier im Umland bietet sich dazu perfekt an.

Und dann?
Dann habe ich zu den anderen tausend Bildern,
auch ein paar "schöne Bilder" die auf meiner Festplatte vergammeln.
Das Internet ist übervoll an "schönen Bildern".

Bilder die mir nichts bedeuten und nach meinem Tod gelöscht werden.
Warum also sollte ich das tun ?

 

 

 

Regentropfen Spiegelbild
Regentropfen Spiegelbild

Ich liebe diese Art von Bildern.
Etwas rätselhaftes.
Voller Farben.

Und aus der Not heraus geboren:
Es regnet mal wieder und Motive mit Himmel sind nicht erkennbar.
Wer will schon grau in grau.

Trotzdem: Jeden Tag raus. Jeden Tag auf Motivsuche. Jeden Tag die Kreativität schulen.

Viele Menschen hier in Wolfratshausen sprechen mich schon an,
wenn sie mich mal ohne Fotoapparat in der Stadt bemerken.

 

 

 

Selbstbildnis
Selbstbildnis

Wenn ich in meinem ganzen Foto Leben nur ein Bild veröffentlichen dürfte, dann wäre es dieses.
Wenn ich aussuchen sollte, welches mein wichtiges Bild ist, dann ist es auch dieses.
Und ja, es ist ein Selbstbildnis, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht.

Bis zu meinen 25-ten Lebensjahr war ich auf Druck meiner Eltern wöchentlich 5 mal in der Kirche.
Das Thema Himmel, bzw. geistige Welt über uns, spielte in meinem Denken ein große Rolle.
Das ist mir bis heute geblieben.
Deshalb ist der Himmel überproportional groß dargestellt.
Aber der Himmel ist langweilig. "Nichts los" im Jenseits.

Die Erde (ehemals "Jammertal" genannt) spielt nur eine kleine Rolle.
Auch die Erde ist eben, flach und langweilig. Auch im Diesseits "nicht viel los".
Keine Abgründe, keine Krater, keine Fallen, keine Höhen, keine Dramatik,
ein ruhiger steter Fluss des Lebens.

Und tatsächlich. Ich bin bis jetzt in meinem Leben von Schicksalsschlägen verschont geblieben.
Deshalb auch der monotone, ruhige Himmel und Erde.

Und ich stehe am liebsten nicht im Mittelpunkt.
Ich trete etwas zu Seite und schaue und höre lieber zu,
als dass ich selbst mit einem übersteigerten Geltungsbedürfnis auf mich aufmerksam machen muss,
wie viele andere um mich herum.

Ich sehe mich auch nicht als den größten Menschen der je gelebt hat.
Ich war weder im Vorstand der Firma in der ich gearbeitet habe,
noch war ich Bundeskanzler, oder Ministerpräsident oder Bürgermeister.
Das brauche ich alles nicht.
Dort wo ich Größe habe und zeige,
kommt die aus meinem Inneren und ist nicht an äußere Attribute gebunden.

Solche Bilder, die für mich eine Bedeutung haben, liebe ich über alles.
Und ich finde es pervers, abartig und geisteskrank, wenn man mit Fotos einen Wettbewerb veranstaltet.
Wer will denn entscheiden, wer der bessere Mensch ist?
Wer will denn den Daumen nach unten drehen, weil die Drittel Regel nicht eingehalten wurde.
Wer will denn ein Urteil abgeben, ob der Farbkontrast stimmt.

 

 

 

Sensor Schrott
Sensor Schrott

Sensor Schrott

Ich rege mich schon gar nicht mehr darüber auf.
So sehr habe ich mich schon daran gewohnt.
Gemeint ist die miserable Bild Qualität der modernen Kameras.

Eher durch Zufall war ich seit Anfang der Digital Kameras dabei.
Und seit dieser Zeit, wird in regelmäßigen und sehr kurzen Abständen,
die neue Sensor Technik vollmundig und in den höchsten Tönen gelobt.

Nicht umsonst gibt es das Sprichwort. Eigenlob stinkt.

Und heute im Jahr 2024, sind die Sensoren noch immer nicht soweit,
dass sie ein Abbild der Realität so darstellen,
wie es unser menschliches Auge wahrnimmt.

Lange Zeit dachte ich, es sei die eigene Kreativität,
dass ich JEDES Bild das ich veröffentliche, so korrigiere,
dass es in etwa dem Eindruck entspricht,
an den ich mich hinterher erinnere.

Dabei ist es nur die schlechte technische Qualität der Sensoren.

Von den Handy Fotos wird erzählt,
dass die Software nach der Aufnahme das Bild so bearbeitet,
dass es der Realität so nahe wie möglich kommt.

Aber wir Hobby/Profi Fotografen sind ja so stolz auf unsere High Tech Monster,
dass wir uns jeden Eingriff der Software kategorisch verbieten !

 

 

 

Mein Widerspruchs Geist
Mein Widerspruchs Geist

Mein Widerspruchs Geist

Mein Widerspruchs Geist

Mein Widerspruchs Geist

In fast allen Fotolehrbüchern wird behauptet es gäbe eigentlich nur 2 Tageszeiten
in denen das Licht gut genug ist, zum Fotografieren.

Morgens in der Früh bei Sonnenaufgang und Abends bei Sonnenuntergang.

Diese absolute Rechthaberei fordert geradezu meinen Widerspruchs Geist heraus.

Mein Ehrgeiz ist es deshalb, auch tagsüber etwas zu finden, das ein Foto wert ist.

Und zwar hier im Oberland.

Und siehe da, ich finde täglich etwas, was es mir persönlich wert ist.

Kein Bild, das den Fotografie Nobelpreis verdient hätte.

Aber mir gefällt's, und nur darauf kommt es mir an.

Nach dem starken Pollenflug der letzten Tage, und dem Regen von heute,
ergaben sich zahlreiche Motive, die mir einen Klick wert waren.

 

 

 

Die Niagara Fälle
Die Niagara Fälle

Die Wanderausstellung der Niagara Fälle ist wieder auf Tour.

Zur Zeit gastiert sie in Eurasburg südlich von Wolfratshausen.

Der Eintritt ist kostenlos.

Öffnungszeiten: Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr.

Am Wochenende sind die Fälle nachts beleuchtet.

Besucher sind herzlich willkommen.

 

 

 

Endlich Licht
Endlich Licht

Endlich Licht

Endlich Licht

Endlich Licht, endlich Sonne, endlich warm, endlich so richtiges Fotowetter.

Eib Eibelshäuser hat über Licht ein ganzes Buch geschrieben:
"Licht. Die große Fotoschule"

Dort schreibt er:
"Gemäß meiner Sicht der Dinge kann sich ein guter Fotograf
lediglich durch eine besondere Lichtkomposition von allen anderen Fotografen unterscheiden."

Und sein Rat an uns Fotografen:
"In allen Lebenslagen die Wahrnehmung von Licht schulen."

Und als braver Schüler nehme ich mir das zu Herzen und folge ihm gehorsam.

Und siehe da: Es macht so richtig Freude zu experimentieren, mit Sonne, Licht und Schatten.

 

 

 

Des Rätsels Lösung
Des Rätsels Lösung

So langsam wird es ermüdend, täglich und bei jedem Sauwetter
rauszugehen und zu fotografieren.

Also habe ich nach intelligenten Lösungen gesucht.
Und gefunden.

Und jetzt weiß ich endlich, warum ich nicht besser werde:

Auf den Webseiten der Foto und Objektiv Hersteller
steht die Lösung für alle meine Probleme!

Dort steht:

Eine neue Ära der Auflösung.
Für Kreativprofis entwickelt.
Schlüssel zu erstklassigen Ergebnissen.
Ein System, das deine kreativen Anforderungen nicht nur heute,
sondern auch in Zukunft erfüllt.
Unglaubliche optische Überlegenheit.
Atemberaubende Qualität.
Objektiv mit unglaublicher Leistung.
Innovative Optik, großartiges Bokeh.
Beispiellose Bildqualität.
Intuitive Bedienung vermittelt die Vision von Kreativen.
Unschlagbar ausdrucksstarke Leistung.
Objektive für den Künstler in Ihnen.
Unsere Objektive stellen künstlerische Qualität auf höchstem Niveau sicher.
Kreative und dramatische Ergebnisse.

Ich muss es nur noch glauben und bezahlen.
So einfach kann Erfolg sein!

 

 

 

Gewinner und Verlierer
Gewinner und Verlierer

Vor zwei Tagen war es soooo heiß,
dass ich am liebsten zuhause geblieben wäre.
Da schmilzt mir sonst die Kamera unter den Händen weg.

Vorgestern war so viel Sahara Staub und gelbe Blütenpollen in der Luft,
dass ich am liebsten keinen Fuß vor die Tür gesetzt hätte.
Bei dieser miesen Fernsicht können ja keine guten Fotos gelingen.

Und Heute war es saukalt, mit Wind und Regen.
Da ersäuft mir der empfindliche Fotoapparat mitsamt Objektiv.

Zum Glück ist mir ein Zitat als Motivator eingefallen:
"Verlierer finden immer Ausreden, Gewinner finden immer Lösungen."

 

 

 

Neues Leben
Neues Leben

Kaum lasse ich diese Dornen an der Loisach 2 Tage allein,
schon wachsen Sie hinter meinem Rücken.

Aber sowas von schnell.

Als ob sie es eilig hätten.
Dabei liegt noch der ganze lange Sommer vor Ihnen.

Wie meine beide Enkeln.
Sie wachsen und können es kaum erwarten, älter zu werden.
Die Zeit ist Ihr Freund und hat sich mit Ihnen verbündet.

Ganz anders wie bei mir.

 

 

 

Falsches Lob
Falsches Lob

Wir Menschen sind soziale Wesen.
Wir wollen/brauchen/suchen die Gesellschaft von Mitmenschen.

Und es ist uns in der Regel nicht egal, was andere Menschen über uns denken.

Wir freuen uns über Lob und reflektieren auch den Tadel.

Aber falsches Lob ist wie Falschgeld.
Wir merken es sofort.

Das gilt auch für uns Fotografen.
Natürlich freut es uns, wenn unsere Bilder gelobt werden, aber …

Wenn wir dann im Laufe der Zeit merken,
dass alle Bilder von allen Club-Mitgliedern immer gelobt werden,
macht uns das stutzig.

Und schnell wird aus dem Lorbeerkranz
eine Dornenkrone aus Stacheldraht.
Und die tut weh.

 

 

 

Ausdruck
Ausdruck

Jay Maisel schreibt in seinem Buch "Licht, Ausdruck und Farbe"

»Was zum Kuckuck ist Ausdruck?«
und
"Der Ausdruck verkörpert den Kern all dessen, was wir fotografieren."

Gemeint ist damit, das Wesen, die Essenz, oder das Wesentliche.

Komisch ist nur, dass sich die beiden Fotoclubs, in denen ich mal kurz Gast war,
nie um "das Wesentliche" gekümmert haben.

Scheinbar ist es doch nicht so wichtig, wie es Jay Maisel in seinem Buch betont.
Sonst wäre dieses Thema ja meist an der Tagesordnung.

Weiterhin schreibt er:
"Mit der Zeit werden Sie nicht nur das Oberflächliche sehen und wiedergeben,
sondern auch die Details, den Sinn und die Implikationen des Betrachteten:
die Nässe, das Reflexionsvermögen und die Kraft des Wassers,
die Zartheit der Wolken, die Maserung der Rinde,
die herrliche Oberfläche eines geschliffenen Holzstücks,
die Zartheit eines Babys, das raue, zerklüftete Gesicht eines Betagten,
die in der Ferne immer stärker verschwimmenden Berge
eines Gebirgszugs aus der Vogelperspektive."

Und jetzt wo ich wieder frei bin,
werde ich mich mit ganzer Kraft, Zeit und Leidenschaft
um Ausdruck in meinen Fotos kümmern.
Ich freu mich schon drauf.

 

 

 

Mentor verzweifelt gesucht.
Mentor verzweifelt gesucht.

Sean Tucker schreibt in seinem Fotografen Ratgeber: Sinn in der Kreativität finden:

"Ein guter Mentor wird nicht versuchen, Ihnen seinen Stil aufzudrängen.
Stattdessen wird er Sie dazu anregen, etwas Neues und Einzigartiges zu schaffen. "

Ein Mentor hat in seinem Künstler Leben bewiesen, dass er ganz oben steht.
Zu ihm kann man aufschauen.
Er zieht mich hoch.
Er berät, aber er zwingt mir NICHT seine Meinung und seinen Willen auf.
Er berät mit ehrlicher Kritik: Am Schmerz erkennen wir, dass er Recht hat.
Er lässt mir meine Eigenschaft, er fördert sie sogar.
Er weist mich aber auf meine handwerklichen Defizite hin.
Er ist geduldig, weil er weiß, dass alles seine Zeit braucht.

Ein guter Mentor ist wie ein Sechser im Lotto.

 

 

 

Vielfalt und Mangel
Vielfalt und Mangel

Komisch:
Die meisten Motive erkenne ich,
wenn ich mich auf eine Bank setze oder längerer Zeit stehen bleibe.

Wenn ich gehe, bemerke ich schon deutlich weniger Motive.

Noch weniger Bilder fallen mir auf,
wenn ich mit dem Radl unterwegs bin.

Mit dem preisgekrönten Geretsrieder Fotografen Luigi Degan
bin ich mal 150 km mit dem Auto gefahren
(Geretsried, Kochelsee, Walchensee, Jachenau, Bad-Tölz und wieder zurück)
und wir haben nur insgesamt 2 lohnenswerte Motive gesehen und fotografiert.

Und auf der Autobahn geht sowieso nichts.

Deshalb habe ich auch eine Einladung abgelehnt für ein halbes Jahr
auf der ISS mitzufliegen.
Mit 28.000 km/h und 400 km Entfernung geht bei mir gar nichts.

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Armer Sieger.

Da biedert sich ein Mensch den anderen an und will mit seinen Bildern gefallen.
Warum eigentlich?

Er konzentriert sich NICHT auf sich selbst.
Er lebt für andere. Zumindest fotografisch.

Er sucht nicht sein unverwechselbares ICH.
Und wenn er es nicht sucht, wird er es nie finden.
(Von Pablo Picasso sagt man, dass er nie für den Beifall gemalt hat.)

Und was hat der Sieger davon ?
Steigt er dann in die Oberland Liga auf ?
Darf er dann am Oberland Foto Wettbewerb teilnehmen?

Kommt dann der Oberbayern Fotowettkampf?
Als Sprungbrett für einen bayernweiten Foto Ausscheidungs-Wettbewerb?
Dann folgt natürlich der deutschlandweite Fotosieger.
Dann Europa, und letztendlich die ganze Welt?

Und der Weltmeister, der hat es dann gut.
Er wird zum Markenbotschafter von Sony und Nikon und Canon.

Und bekommt immer kostenlos die neuesten Fotoapparate und Objektive.
Und wird bezahlt für einen Reisebericht: "Herbst in Südtirol"
Aber wehe, er lobt die neue Hardware nicht in den allerhöchsten Tönen!

Dann wird er vom Thron gestoßen, den Lorbeerkranz erhält jemand anderes,
und er muss wieder zurück nach Wolfratshausen.
Welch eine Schande !

Oder welch ein Glück: Jetzt darf er endlich wieder er selbst sein !!!

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Freitagabend irgendwo in Wolfratshausen.

Normale, nette, freundliche Menschen treffen sich, um sich freiwillig zu bekämpfen.

Und nur einer kann gewinnen.

Von 40 abgegeben Fotos bekamen 20 Bilder überhaupt KEINE Punkte.
Warum, werden diese Fotografen nie erfahren.

Die andern 20 Bilder bekommen mehr oder weniger zufällig, das eine oder andere Pünktchen.
Warum, werden Sie auch nie erfahren.

Das Siegerbild:
Ein Motiv, vor dem fast alle Foto Lehrbücher warnen:
Kitsch bzw. primitives Klischee.

Ich hatte so gehofft, dass die Wettkämpfer einen erleseneren Foto Geschmack hätten.

Und ich habe sofort und innerlich überzeugend gewusst:
Das ist nichts für mich.

 

 

 

Grenzen des Wachstums
Grenzen des Wachstums

Ich hoffe, dass meine Foto Lernkurve weiterhin so steil verläuft wie bisher.

Ich hoffe, dass ich jeden Abend neue Erkenntnisse bekomme.

Ich hoffe, dass das Lernen nie aufhört.

Ich hoffe, dass mir der bevorstehende schwierige Reifeprozess gelingt.

Ich hoffe, dass der handwerkliche Anteil am Fotografieren immer mehr
abgelöst wird durch künstlerisches Schaffen.

Ich hoffe also, dass es mir immer besser gelingt,
meinen Fotos echten Ausdruck zu geben,
der weit über Blende, Zeit, Belichtung, Schärfe und Komposition hinausgeht.

Kurzum: Ich hoffe, dass ich die "Grenzen des Wachstums" nie erreiche.

Anders wie das große Vorbild:
1972 hat der Club of Rome das Buch veröffentlicht: "Grenzen des Wachstums"

2000 der weltweit besten, seriösen, kompetenten Wissenschaftler behaupten darin angeblich,
dass es zur Jahrtausend Wende keine Rohstoffe mehr gibt.
Der Planet Erde ist bis dahin komplett ausgebeutet, die Rohstoffe erschöpft.

Die Vorhersage: Spätestens ab dem Jahr 2000 gibt es kein Eisen,
kein Kupfer, kein Aliminium, und keine Metalle her.

Auch die Welt Erdöl- und Erdgas-Vorräte sind ab dem Jahr 2000 restlos aufgebraucht.

Die Grenze des Wachstums ist damit ab dem Jahr 2000 erreicht.

Ich hoffe stark, dass ich diese Wachstums-Grenze nie ereiche !!

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Zu den Themen die mir wichtig sind, muss ich mehr als einmal etwas schreiben.

So ist mir folgender Satz extrem wichtig.
"Die Leidenschaftlichen leben, die Vernünftigen halten blos durch."

Ich hatte gedacht im Club sind nur Fotografen
deren Leidenschaft es ist, täglich zu fotografieren.

Als Kind habe ich in der Kirche oft den Satz gehört
"Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über."

Und diese starke Resonanz der "Fotografie Besessenheit"
habe ich selten gespürt.

Eher eine abgeklärte Coolness und ein tiefer Griff in
den persönlichen Foto Fundus der vor Jahrzehnten,
als die Leidenschaft noch spürbar in den Adern pulsierte,
einmal gefüllt wurde.

Das ist mir zu wenig.
Das sind keine Gelichgesinnte.
Das ist keine heiße Leidenschaft.
Das ist Leben in der Vergangenheit.
Da spüre ich die Angst, es könnte ansteckend sein.

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Ich hatte bestimmt eine total falsche Hoffnung bzw. Erwartung.

Wie naiv von mir!
Wie dumm!

Ich hatte gehofft, ich lerne im Foto Club das Fotografieren.
Ich war viel zu egoistisch und habe nur an mich gedacht.

Es hat sich niemand um meine fotografische Entwicklung gekümmert.

Wenn ich nicht viel gelesen hätte,
wenn ich nicht viel auf eigene Faust fotografiert hätte,
wenn ich nicht mit Schmerzen, Leid, Tränen, Versuch und Irrtum
versucht hätte zu wachsen und reifen,
wäre ich selbst in 10 Jahren immer noch
auf demselben niedrigen, miserablen Niveau geblieben,
mit dem ich in die Clubs eingetreten bin.

Ich hatte in meinem jugendlichen Leichtsinn geglaubt,
im Tennisclub lernt man Tennis spielen,
im Golf Club lernt man Golf spielen und
im Fotoclub lerne ich das Fotografieren.

 

 

 

Emotionale Intelligenz
Emotionale Intelligenz

Oh wie schwer:
Oh wie anstrengend:
Die eigenen Emotionen intelligent zu behandeln.

1.
Mit Achtsamkeit immer und sofort erkennen,
wenn Emotionen ins Spiel kommen.
2.
Die Ursache der Emotionen
in der eigenen Biografie suchen und finden.
3.
Die Emotionen intelligent korrigieren
um diese in Zukunft besser und konstruktiv zu nutzen.

Oh wie schwer:
Zu bemerken, dass ich immer dieselben Motive fotografiere.

Zu erkennen, warum ich das tue.

Zu reflektieren, ob ich dies auch in Zukunft machen will.
Die eigene fotografische Entwicklung zu forcieren,
zu wachsen, zu reifen, und letztendlich zu korrigieren
in eine Richtung die selbstbestimmt ist und nicht reflexartig
immer den alten Trott wiederholt.

Aber als echter Homo Sapiens bleibt uns wohl keine andere Wahl, oder ?

 

 

 

Unser Gehirn
Unser Gehirn

Unser Gehirn besteht angeblich aus mehreren Teilen,
die "Lappen" genannt werden:

Fontal-Lappen, Parietal-Lappen, Temporal-Lappen, Okzipital-Lappen, etc.

Und es wird behauptet, dass wir Deutsche als einziges Volk der Erde,
einen zusätzlichen Lappen besitzen: den Jammer-Lappen

 

 

 

Das Ende der Angst
Amazonas

Es ist falsch zu sagen, ich hätte Flugangst.
Denn ich habe Flug-Panik.

Trotzdem: Dem Fotografieren zuliebe,
bin ich nach Brasilien geflogen und mit einem Hubschrauber Rundflug
das Mündungs-Gebiet des Amazonas im Gegenlicht zu fotografieren.

Leicht ist es mir nicht gefallen.

Die Angst war trotzdem mein ständiger Begleiter.

Aber was macht man nicht alles, wenn man eine Leidenschaft spürt.

Und vielleicht war es gar nicht der Amazonas,
sondern nur der Degerndorfer Weiher?

 

 

 

Wir beide
Wir beide

Mein Fotoapparat und ich, wir beide sind ein tolles Team.

Sean Tucker berichtet in seinem Buch "Sinn in der Kreativität finden"
von 2 amerikanischen Fotografen,
in deren Nachlass man sehr sehr viele analoge Filmrollen entdeckt hat,
die noch NICHT entwickelt wurden.

Damit kann ich mich auch anfreunden.

Es ist unendlich schön, jeden Tag auf Foto Pirsch zu gehen.
Den Blick umherschweifen lassen,
immer auf der Suche nach interessanten Motiven.
Dann den Bildaufbau im Sucher zu komponieren,
die Schärfe zu bestimmen und schlussendlich abzudrücken.

Das allein genügt mir schon zu meinem Glück. Mehr braucht's nicht.

Die Probleme tauchen erst hinter am PC auf,
wenn ich mir die fertigen Bilder zur Kontrolle anschaue.

So lange ich noch in der Lernphase bin, muss das wohl so bleiben.

Aber irgendwann kann ich mir gut vorstellen,
dass ich alle Bilder des Tages lösche, wenn ich nach Haus komme.

Die 38.000 Bilder die ich letztes Jahr gemacht habe,
füllen die halbe Festplatte und bis heute Anfang April,
habe ich sie noch kein einziges Mal angeschaut.
Dann scheinen sie für mich auch nicht so wichtig zu sein.

 

 

 

Wichtige Themen
Wichtige Themen

Es gibt Foto Themen die gehen mir Tage-, Wochen-,
ja sogar Monatelang immer wieder durch den Kopf.

Zu diesen Themen genügt es mir nicht
nur ein einziges Mal darüber zu schreiben.

Eines dieser Themen ist die Aussage von David Ulrich:

"Viele Bilder sind heute rein malerisch, ohne inhaltliche Tiefe.
Viele Fotografen und Fotografinnen wollen mit ihren Bildern
einfach nur schöne oder optisch ansprechende Fotos machen.

Die Konzentration auf die malerischen Elemente des Bildes und
nicht auf den Inhalt wird als »Piktorialismus« bezeichnet.
Dies ist eine Stufe auf der Lernkurve,
die jedoch schnell überwunden werden kann –
und überwunden werden sollte.

Ich frage mich dann: Warum machen das so viele Fotografen ?

Suchen Sie Anerkennung, Zustimmung, Bestätigung ?

Emotionale Intelligenz sollte diese Motivation hinterfragen,
klären und dann die weitere Entwicklung anstreben.

Oder hat am Ende David Ulrich gar nicht recht, wenn er fordert:
"Diese Stufe sollte schnell überwunden werden."

Muss denn alles eine Tiefe haben ?

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Ich finde es pervers, aus Kunst einen Wettkampf zu machen.

Wer will denn entscheiden, was gute Kunst ist und was nicht ?

Kann leicht sein, dass meine Bilder dann in die Kategorie entartete Kunst fallen
und ich aus dem Club ausgeschlossen werde.

Alle Fotolehrbücher die ich gelesen haben sind sich 100% einig,
dass Kunst und Kreativität NICHT zusammen passen mit Wettbewerben.

Das habe ich auch ohne Lesen gespürt, geahnt und gewusst.

Irgendwann und irgendwo habe ich gelesen (Ich zitiere aus dem Gedächtnis)
"Steuerung und von außen, ist auch Kontrolle von außen."

Und das ist das Allerletzte, dass ich mein Leben von außen,
also von anderen, steuern lasse.

Das kann man mit gehorsamen Menschen machen, die nicht wissen
was sie im Leben wollen und sich das gerne von andern sagen lassen.

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Außerdem fehlt mir die Mitglieder Demokratie.
Und auf Autoritäten zu hören, das war einmal im Mittelalter.

Am Jahresanfang legt irgendjemand ohne mich zu fragen fest,
was ich im Laufe eines Jahres zu Fotografieren habe?

Nie im Leben!!

Das kann man mit jungen, abhängigen Kindern in der Schule machen,
aber nicht mit selbständig denkenden, erwachsenen Fotografen.

Wenn der Club entscheidet,
dass wir Fotografen rausgehen und dieses Jahr Hundescheiße Fotografieren,
dann legen sich die braven gehorsamen Mitglieder auf den Boden
damit aus dieser Perspektive ein möglichst imposanter Haufen sichtbar wird.

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Die Mitglieder sind NICHT für den Club da.
Der Club muss für die Mitglieder da sein.

Dessen individuelle Eigenarten erkennen und fördern.
Das können andere Menschen, manchmal besser als man selbst.

Selbst wenn ich mich extrem und schmerzhaft verbiege,
passe ich nicht in ein bestimmtes Genre.

Ich bin KEINE Porträt Fotograf, kein Naturfotograf, kein Makro Fotograf,
kein Food Fotograf und auch kein Architektur Fotograf.

Es gibt 8 Milliarden Menschen und jeder hat etwas eignes zu sagen.
So gesehen gibt es 8 Milliarden Genres und eins davon ist mein Genre.

 

 

 

Zweimal probiert
Zweimal probiert

Und zweimal hat es nicht funktioniert.

Der Terminus: Emotionale Intelligenz wurde 1990 von John D. Mayer
(University of New Hampshire) und Peter Salovey (Yale University) eingeführt.

Mittlerweile sollte sich diese selbst bei den Fotografen rumgesprochen haben.
Gemeint ist ein Erkennen und intelligenter Umgang mit den eigenen Emotionen.

Für uns Fotografen bedeutet es, zu wissen,
warum uns manche Motive emotional ansprechen und andere nicht.

Und die zentrale Frage: Warum fotografiere ICH?

Für mich oder für die Anerkennung durch andere oder weil es irgendjemand mir befiehlt?

Warum will ich denn bei einem Fotowettkampf gewinnen?
Was hat das mit mir zu tun.
Warum mache ich da freiwillig mit?

So ist mir z.B. der Fotowettkampf zum Thema Hundescheiße völlig egal.
Also werde ich sie auch NICHT Fotografieren.

Das sollte der Club akzeptieren.
Oder auch nicht. Aber dann ist es eben nicht mein Club.

 

 

 

Die gute alte Loisach
Die gute alte Loisach

Wenn mal wieder sonst gar nichts geht ...

Wenn mal wieder trübes graues Wetter ist ...

Wenn mal wieder alles grau in grau erscheint ...


Ja, dann ist die gute alte Loisach zur Stelle.

Ja, ich liebe diese bizzarren Spiegelungen.

und ja, ich fotografiere diese Spiegelungen täglich, aber heute ging sonst nichts.

 

 

 

Handwerkliches Können
Handwerkliches Können

Jeder Handwerker, Ingenieur, Künstler oder Fotograf der hervorragende Ergebnisse erzielen will,
braucht dazu auch das entsprechende handwerkliche Können.
Im Idealfall ist er ein Meister seines Fachs.

Doch dann beginnt erst die Herausforderung.

Was will ich als Fotograf mit meinen Bildern bewirken?

Von Ansel Adams sagt man, dass er mit seinen Bildern die Schönheit der Natur dokumentierte,
damit Naturschutzgebiete diese Natur für zukünftige Generationen erhalten.

Sebastião Salgado, Fotoreporter und Umweltaktivist, war sehr sozial engagiert.
Er wurde berühmt für seine Reportagen aus den ärmsten Ländern der Welt.

Und ich ?

Ich werde mich nicht auf negative Inhalte konzentrieren.
Das machen die Dreckschleudern schon täglich.
Die Menschen brauchen keine weiteren negativen Mahnungen.
Sie brauchen Vorbilder, Hoffnung, Ermunterung und Optimismus.

Und muss/will/werde ich überhaupt etwas mit meinen Bildern aussagen?
Muss ich unbedingt mit den Bildern etwas bewirken/verändern/aussagen?
Genügt es nicht, einfach nur für mich und meine Lebensfreude jeden Tag zu fotografieren ?

 

 

 

Zeit
Zeit

Ist die Zeit nun mein Freund,
weil sie mich mahnt, mich auf meine eigenen Themen zu konzentrieren,
sie sinnvoll zu nutzen, Belangloses zu meiden?

Oder ist sie mein Feind,
weil sie mir täglich ein kleines Stück Leben, Hoffnung, Erwartung nimmt?

Auf jeden Fall fließt sie unerbittlich weiter.

 

 

 

Unterschiedliche Reaktionen
Unterschiedliche Reaktionen

Kommt ein Besucher aus Norddeutschland nach seinem Kochelsee Urlaub
wieder heim in seinen Fotoclub und zeigt dieses Bild vor.

Die Reaktionen:

Wow, so viel Schnee auf den Bergen.
Und wie schön sich die Berge im See spiegeln.
Das Wasser ist so klar, vermutlich sogar Trinkwasserqualität ?
Ein schönes Bild der Ruhe. Gibt es dort keinen Schiff Verkehr ?
Schön wie sich der leichte Nebel über dem Wasser hält.

Die Reaktionen, wenn dieses Bild im Fotoclub Kochel gezeigt wird:

Das Wasser ist leider viel zu unruhig für ein perfektes Spiegelbild. Das geht besser.
Die Aufnahme ist mit Gegenlicht. Morgens ganz in der Früh ist das Licht besser.
Der Schnee hat sich leider schon in die Höhe zurückgezogen.
Mitten im Winter wenn alles tief verschneit ist, macht das Bild mehr Eindruck.
Der leichte Dunstschleier geht noch besser, wenn richtiger Nebel über dem See liegt.

Das gleiche Bild aber unterschiedliche Reaktionen.

Der Fotoclub Kochel hat Recht: Dieses Motiv geht noch viel viel besser.
Mein Ehrgeiz ist es, den Kocheler ein besseres Bild zu zeigen.